Mittwoch, 29.06.2022 (Trier)

Sonja wachte mit Schmerzen auf und war ziemlich verzweifelt. Ich musste alleine frühstücken gehen, brachte ihr ein belegtes Brötchen mit und hoffte, dass die Ruhe vor allem ihrem lädierten Knöchel helfen würde. Ungeachtet ihrer Schmerzen zwang sie mich dann förmlich, in den Shuttle nach Trier zu steigen und all das anzuschauen, was wir gestern verpasst hatten. Phoenix bot den Reisenden heute noch die Möglichkeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Obwohl ich alleine nicht so recht Lust dazu hatte, ließ ich mich doch überreden und machte mich auf Entdeckungstour. Und diese Tour, die ich bei erneut gutem Wetter absolvieren konnte, war wirklich schön. Trier, die kleinste Großstadt Deutschlands mit etwa 113.000 Einwohnern, verfügt noch über einige Baudenkmäler aus der Römerzeit, von denen jedoch die Porta Nigra das bekannteste und auch beeindruckendste ist. Und daher wollte ich sie mir heute unbedingt aus der Nähe anschauen. Ich erwarb eine ermäßigte Eintrittskarte für 3,00 Euro und eroberte das dreistöckige mächtige Stadttor, das mittlerweile 1.850 Jahre auf dem schwarzen Buckel hat. Ich war etwa eine halbe Stunde in dem Bauwerk und habe die Aussicht aus jedem der Fenster genossen und Fotos ohne Ende gemacht.

Die Porta Nigra ist eines von ehemals vier Stadttoren und sie war zur Zeit ihrer Erbauung im Jahr 170 n.Chr. 32 Meter hoch. Heute sind es immerhin noch gut 29 Meter und die sind beeindruckend genug. Wenn man durch die lichtdurchfluteten Gänge geht, fühlt man sich bisweilen wie ein römischer Zenturio und die Aussicht nach allen Seiten ist einfach großartig.

So sieht man auf dem zweiten Bild von links den Kirchturm von St. Gangolf, der den Hauptmarkt überragt. Das Bild daneben zeigt den Trierer Dom, den ich auf meinem noch folgenden Stadtrundgang auch von Innen erleben durfte. Auf dem Bild rechts schließlich ist noch die Mariensäule zu sehen, auch diese habe ich von einem der offenen Bögen aus der Porta Nigra fotografieren können.

Dann spazierte ich zum Hauptmarkt, in den von allen Seiten Straßen münden. Mittendrin steht das um 958 errichtete Marktkreuz, das älteste in ganz Deutschland, ich bewunderte den Petrusbrunnen und die vielen schmucken Häuser drumherum.

Vom Hauptmarkt schlenderte ich zur nächsten Weltkulturerbestätte, dem Trierer Dom St. Petrus. Der Dom ist so groß, dass es unmöglich war, ihn auch nur annähernd in Gänze zu fotografieren. So müssen meine bescheidenen Bilddokumente dem Betrachter genügen. Der Dom beinhaltet die Baukunst der letzten 1.700 Jahre, daher müssen auch hier wenige Bilder genügen, um einen kleinen Eindruck zu bekommen.  Über den Kreuzgang ging es weiter zur Liebfrauen-Basilika, die mich persönlich nicht so angesprochen hat. Und schließlich blieb auch noch Zeit, um das kurfürstliche Palais einschl. Garten abzulichten.

Ein Blick auf die Uhr verunsicherte mich dann, denn seit meinem ersten Foto von der Porta Nigra waren bereits zwei Stunden vergangen und ich musste ja den ganzen Weg wieder zurückmarschieren, wenn ich den Shuttlebus erreichen wollte, der mich zur Asara zurückbringen sollte. Trotzdem wollte ich unbedingt noch zu den römischen Kaiserthermen, die vielleicht noch 300 Meter vom kurfürstlichen Palais entfernt waren. Schon im alten Rom wusste man die wohlige Wärme des Thermenwassers zu schätzen. Man ließ sich von Sklaven einölen und massieren,traf  Freunde oder Geschäftspartner und schwitzte gemeinsam. Ganz schaffte ich es zeitlich nicht mehr, aber immerhin reichte es noch für ein Foto mit einigen der berühmten Arkaden.

Auf dem Rückweg suchte ich noch eine Apotheke auf, um mich mit diversen Verbänden und Salben für Sonja einzudecken. Um 12.00 Uhr brachte uns der Shuttlebus wieder wohlbehalten zur Asara zurück.

Sonja ging es mental sehr schlecht, trotzdem überredete ich sie zu einem leichten Mittagessen im Lido-Restaurant, wo immerhin die Aussicht jetzt wieder schöner war, weil die Asara um 12.20 Uhr ablegte und Kurs Richtung Bernkastel-Kues nahm.

Mittwoch, 29.06.2022 (Bernkastel-Kues)

Den Nachmittag verbrachten wir auf der Kabine. Es macht auch durchaus Spaß, bei diesen Temperaturen die Balkontür aufzumachen und die vorbeiziehende Landschaft zu beobachten. Auf dem Sonnendeck würde man zwar beide Uferseiten sehen, aber es ist auch deutlich heißer. Offensichtlich hatte die Asara einen Zahn zugelegt, denn wir erreichten Bernkastel-Kues deutlich schneller als im Tagesprogramm angegeben. Das ist freilich auch immer davon abhängig, wie es an den Schleusen läuft, ob und wie viele Schiffe evtl. vor einem sind. Diesmal hatten wir Glück und zwar gleich im doppelten Sinn, denn die Asara machte direkt unterhalb der Burg Landshut fest, einem der Wahrzeichen von Bernkastel-Kues. Da schmeckten die servierten Kalbsbäckchen gleich doppelt so gut.

Nach dem Abendessen, Sonja ging es zum Glück deutlich besser, begaben wir uns auf einen kleinen Bummel durch das etwa 6.675 Einwohner zählende Städtchen. Die Asara lag nicht weit entfernt vom Schmuckstück der Stadt, dem preisgekrönten Marktplatz. Hier kann man das vermutlich prächtigste mittelalterliche Fachwerk-Ensemble der Region bewundern. Das Renaissance-Rathaus aus dem Jahr 1608 oder das Spitzhäuschen von 1416 ziehen zu jeder Zeit alle Blicke auf sich. Ein weiterer Blickfang ist das 35 Meter hohe Riesenrad am Moselufer in prominenter Lage nahe der Brücke. Auch die Pfarrkirche St. Michael ist ein schönes Fotomotiv und so bekamen wir innerhalb kurzer Zeit einen guten Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auch das ist ein Vorteil von Flusskreuzfahrten, die Schiffe liegen oft zentrumsnah, so dass Vieles fußläufig erreichbar ist. Besonders gefreut haben uns die vielen Rückfragen von Mitreisenden, die uns während unseres Spazierganges begegnet sind und die sich alle besorgt nach dem Gesundheitszustand meiner Frau erkundigten.

Das letzte Bild ist dem Spitzhäuschen gewidmet. Es befindet sich auf dem Foto links von diesem roten Fachwerkhaus. Dabei handelt es sich um das ältesteste Fachwerkhaus der gesamten Mittelmosel. Es wurde 1913 freigelegt und umfassend renoviert.

Nach der Rückkehr auf die Asara trafen wir uns wieder mit den Berlinern in der Panoramalounge und ließen den Tag bei dem einen oder anderen Getränk entspannt ausklingen. Etwa gegen Mitternacht würde unser schwimmendes Hotel die Leinen lösen und Richtung Treis-Karden fahren. Wenn Sie uns dorthin begleiten möchten, klicken Sie auf den entsprechenden Link.

 

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