Samstag, 17. Mai 2025

Auch wenn es etwas frisch war am frühen Vormittag, konnten wir das Frühstück auf dem Balkon einnehmen und den herrlichen Blick auf die Skyline von San Gimignano genießen. Frühstück vor einer derartigen Kulisse einnehmen zu dürfen, ist wirklich ein absolutes Privilieg. Wir beglückwünschten uns gegenseitig zur Wahl dieses außergewöhnlichen Quartiers. 

Anschließend fuhren wir mit dem Auto in das etwa 15 km entfernte Städtchen Colle di Val d'Elsa, das zur Provinz Siena gehört und etwa 21.500 Einwohner zählt. Weil an diesem Wochenende in San Gimignano ein Weinfest stattfand, wollten wir den zu erwartenden Menschenmassen entfliehen. Die Stadt ist seit Jahrhunderten als die Hauptstadt des Kristalls bekannt und trägt deshalb den Spitznamen Böhmen Italiens. Bevor es aber an die Besichtigung der für uns interessanten  Oberstadt "Colle Alta" ging, mussten wir zunächst einen Parkplatz finden. Das gestaltete sich schwerer als gedacht, aber am Ende ergatterten wir sogar einen kostenlosen Stellplatz. Leider war der im Reiseführer erwähnte Aufzug, der uns in die obere Stadt bringen sollte, seit Jahren defekt und außer Betrieb. Also marschierten wir wohl oder übel zu Fuß zum Burgberg nach oben, wo wir immerhin mit schönen Aussichten belohnt wurden. Dann ging es weiter zum Domplatz, der trotz seiner Größe einen recht tristen Eindruck machte. Hauptsehenswürdigkeit war der Dom, den man aber auch nicht unbedingt gesehen haben muss. 

Auch die Chiesa di Santa Maria in Canonica habe ich mir noch von Innen angesehen. Es handelt sich hier um eine im Jahr 1183 erbaute Kirche im romanischen Stil.  Wer an weiteren Einzelheiten dazu interessiert ist, dem empfehle ich "Inges Reiseblog". Vermutlich litten wir zu diesem Zeitpunkt bereits an einer gewissen "Übersättigung" an Eindrücken, denn wer aus Siena und San Gimignano nach Colle di Val d'Elsa kommt, der hat vermutlich andere Vorstellungen.  Nach etwa 90 Minuten hatten wir alles Wesentliche gesehen und sind nach San Gimignano zurückgefahren.

Wir spazierten trotz allem in der fast menschenleeren Oberstadt umher und kamen dabei u.a. am Palazzo Campana vorbei, in den auch ein eindrucksvolles Tor integriert ist, das als Zugang in die Oberstadt dient. Schließlich machten wir noch an der Piazza Santa Caterina, wo sich auch die gleichnamige Kirche befindet, einen Fotostopp und genossen die Ausblicke in die Umgebung. 

Nach neunzig Minuten hatten wir alles für uns Wesentliche gesehen, der Hunger hatte sich auch zu Wort gemeldet und so fuhren wir zurück nach San Gimignano, wo wir uns dem Touristenstrom zwar nicht entziehen konnten, aber immer wieder Plätze entdeckten, die einigermaßen ruhig waren. So stärkten wir uns zunächst mit einer kleinen Bruschetta, bevor wir den großartigen Dom Santa Maria Assunta ausgiebig besichtigten. Da man hierfür ein Ticket erwerben musste, war der Andrang in dieser wirklich eindrucksvollen Kirche überschaubar. Die Stiftsbasilika ist der wichtigste Sakralbau von San Gimignano. Während die schlichte Fassade eher unscheinbar wirkt, zeigt sich im Inneren eine einzigartige Pracht. Die Wände sind übersät mit herrlichen Fresken, die Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament zeigen. Wunderschön sind auch das blau bemalte Kreuzgewölbe, das mit einem für die Region typischen Streifenmuster verziert ist. Diese Kirche ist wirklich außergewöhnlich und hat uns, wie schon im Vorjahr, auch diesmal wieder begeistert.

Dann wurde es höchste Zeit für eine kleine Erfrischung. Unser Lieblingsgetränk, der Aperol Spritz, schmeckte und wir sahen den vielen Weinliebhabern, die mit einem Probierglas ausstaffiert waren und von Probierstand zu Probierstand hetzten, amüsiert zu. Wir reihten uns nach einer angemessenen Pause ein und schlenderten bis zu einem Portal an der Via delle Romite. Kaum ist man außerhalb des historischen Zentrums, ist man fast allein. Und zu entdecken gibt es bekanntlich immer etwas. Zurück im Zentrum, bewunderten wir noch die eine oder andere Skulptur, die eigens für das Weinfest aufgestellt worden war, suchten uns schließlich eine Pizzeria und ließen den Abend allmählich ausklingen.

Kaum zu glauben, dass wir nur noch zwei Nächte in unserem traumhaften Quartier verbringen würden. Daher wollten wir San Gimignano noch einmal in vollen Zügen genießen, bevor wir die Koffer packten. Zwei Bilder mit einer schönen Abendstimmung habe ich aber noch, so viel Zeit muss sein:

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