Mittwoch, 30 April 2025 

Kurz nach 9 Uhr gingen wir ins Erdgeschoss, wo Luca schon fleißig im kleinen, aber gemütlichen Frühstücksraum beschäftigt war. Weil es uns draußen zu kühl war bleiben wir drinnen und freuten uns über einen endlich genießbaren Americano, sowie über Vollkornbrot mit Cerealien, das man in Italien nur selten findet. Es gab auch ein gekochtes Ei,, Schinken, Salami sowie süße Teilchen. Heute war allerdings auch eine gute Grundlage gefragt, denn das Programm, das mindestens eine Turmbesteigung vorsah, sollte schwer genug werden.  

Gegen 11 Uhr machten wir uns auf den Weg in die historische Innenstadt. Wir kamen zunächst am Palazzo Ducale vorbei, bevor wir die Kirche San Michele in Foro besichtigten. Der Name geht auf den früheren Standort (das Forum) zurück. Es wird vermutet, dass die Kirche im 12. Jahrhundert gebaut wurde. Die Außenfassade ist reich gegliedert und liefert ein typisches Beispiel für den damaligen Baustil. 

Wir schlenderten weiter Richtung weiter ginge sind Zentrum wo schon noch ein paar Minuten der höchste Turm Luccas, der sogenannte Uhrturm auf uns wartete, besser gesagt auf mich, denn Sonja konnte ich beim besten Willen nicht dazu überreden, mich zu begleiten. Mit seinen 50 Metern ist er der höchste Turm der Stadt. Um den Aussichtspunkt zu erreichen, musste ich also 230 Stufen überwinden. Überraschenderweise gelang mir dies heute mit relativ wenig Kraftaufwand. Noch mehr überrascht war ich, dass außer mir offensichtlich niemand Interesse an der Aussicht von diesem Gebäude hatte. 

Nachdem ich oben angekommen war, gehörte mir der Panoramarundblick über Luccas Kirchen und Palazzi ganz allein. 

Nicht weit vom Uhrturm entfernt steht der bekannteste Turm von Lucca, der so genannte Torre de Guinigi, der zwar etwas niedriger ist, aber der durch seine immergrünen Steineichen auf der Plattform schon von Weitem sichtbar ist und vielleicht die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt darstellt. Die Popularität des Turms erkannte ich schon daran, dass hier ein relativ starker Besucherandrang herrschte. Auch hier müssen 230 Stufen überwunden werden, was am Anfang noch leicht fällt, später werden sie immer schmaler und man muss ggf. warten bis nach unten gehende Personen an einem vorbeigegangen sind. Trotzdem erreichte ich die Plattform des 44,25 Meter hohen Turms relativ zügig und freute mich dann, dass ich die Mühen auf mich genommen hatte, denn der Ausblick von dort oben entschädigte für alle Anstrengungen. Besonders die immergrünen Steineichen sind ein äußerst reizvolles Fotomotiv, die alle Blicke auf sich ziehen. 

Da es an diesen Tag sehr warm war und Sonja mit ihrem Fersensporn zu kämpfen hatte, überlegten wir wie wir die Anstrengungen für Sie erträglich gestalten konnten. Wir entschieden uns daher den Botanischen Garten zu besuchen, da dort immerhin Schatten zu erwarten war und diese Hoffnung bestätigte sich auch, denn der Botanische Garten verfügte vor allem über eines: viele alte und sehr hohe Bäume. Uns fehlte allerdings die Farben vom blühenden Blumen, diese suchten wir leider vergeblich. Der Garten, der im Jahre 1820 auf Veranlassung von Herzogin Maria Luise von Bourbon angelegt wurde, liegt an der Via del Giardino Botanico 14. 

Noch einer kurzen Pause auf der 4 km langen Stadtmauer, die Lucca bzw ihren historischen Kern umfasst, machten wir weiter mit unseren Besichtigungen. Unweit des Botanischen Gartens befindet sich der Dom, die Kathedrale San Martino. Außer uns waren hier noch größere Gruppen mit amerikanischen Touristen, die vermutlich mit dem Kreuzfahrtschiff in Livorno ankommen sind und sich auf Landausflug befanden. Die Kirche glänzt mit vielen Seitenschiffen, in denen sich teils Gemälde von sehr bekannten Künstlern befinden. Unter vielen anderen ist auch das letzte Abendmahl von Tintoretto zu bewundern. 

Nachdem wir nun schon mehrere Kilometer in den Beinen hatten, fanden wir es an der Zeit für eine Erfrischung. Wir machten uns daher auf den Weg zur Piazza Anfiteatro, wobei wir quer durch die Stadt gehen mussten. Es war brüllend heiß, aber dank der vielen Sonnenschirme war ein Leichtes ein schattiges Plätzchen zu finden. Da ist für das Abendessen noch etwas früh war begnügen wir uns zunächst mit einem Getränk und einer kleinen Platte mit Bruschetta. Dann wechselten wir die Lokalität und machten es uns auf der gegenüberliegenden Seite der Piazza bequem. Hier hat man tatsächlich die Qual der Wahl, denn um den ganzen Platz herum rangeln sich ausnahmslos Restaurants um die Gunst der Kunden. Wir machten es uns im "Old Charlie" bequem und weil wir großen Hunger hatten, bestellten wir eine große Pizza. 

Anschließend zog es uns zurück zur Villa San Donato, denn für heute hatten wir genug gesehen. Morgen würden wir nach Colodi zur Villa Garzoni und nach Bagni di Lucca fahren.

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