Samstag, 3. Mai 2025
Unser erstes Frühstück im Country House war vielversprechend: wir konnten uns einen Tisch im Wintergarten aussuchen und uns am liebevoll bestückten Büfett bedienen. Es gab mehrere Kuchen, denn im Gegensatz zu uns Deutschen bevorzugen die Italiener schon zum Frühstück Süßes. Es gab aber auch eine Auswahl an italienischen Wurstspezialitäten und die Juniorchefin bereitete auf Wunsch auch Rühr- oder Spiegeleier zu. Zwischenzeitlich hatten wir erfahren, dass in Arezzo der größte Flohmarkt von ganz Italien über die Bühne gehen würde und die Stadt damit überfüllt wäre. Eine weitere Besichtigung erschien uns damit gegenstandslos. Daher griffen wir auf unsere schon im Vorfeld ausgearbeiteten alternativen Routen zurück. Unser erstes Ziel war der als "Perle des Val di Chiana" bekannte Ort Lucignano, das etwa 3.400 Einwohner zählt und in der Provinz Arezzo liegt. Bekannt ist es vor allem deshalb, weil es ellipsenförmig erbaut worden ist. Aber auch wenn man keine Drohne zur Verfügung hat und den Ort daher nicht von oben betrachten kann, hat er trotzdem seine Reize. Die Anreise gestaltete sich kurz und problemlos. Es waren lediglich 28 Kilometer zu fahren, die wir in einer halben Stunde bewältigt hatten. Wir schlenderten zur zentralen Piazza del Tribunale. Dort fanden sich die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Lucignano, u.a. die Kirche San Francesco und der Palazzo Comunale, in dem sich ein Museum befindet. Anschließend ging es zurück zur Piazza Cervani, wo sich eines der historischen Stadttore befindet. Hier war auch der öffentliche Parkplatz, an dem wir unseren Wagen kostenlos abstellen konnten.
Unser nächstes Ziel war Passignano, das am Trasimenosee liegt, dem viertgrößten See Italiens, und etwa 40 km von Lucignano entfernt ist. Hier wähnt man sich in einer anderen Welt und fühlt sich fast an die italienische Adria versetzt, denn es gibt eine nette Strandpromenade mit vielen kleinen Cafés und Bars und man ist weit weg von den historischen Sehenswürdigkeiten der Toskana. Letztere ist in der Tat einige Kilometer entfernt, denn der See liegt in Umbrien. Wir suchten uns ein Plätzchen in einem Café und weil wir Hunger hatten, bestellten wir Bruschette und Torta Testa, eine umbrische Spezialität, sowie einen Aperol Spritz und ein Bier.
Derart gestärkt setzten wir unsere Reise fort. Diesmal hatten wir eine Strecke von mehr als 60 km ins südöstlich von Passignano gelegene Castiglione d'Orcia zu bewältigen. Die Fahrt führte unter anderem an so malerischen Orten wie Montepulciano oder Pienza, die allesamt im Val d'Orcia liegen, vorbei, die wir im Vorjahr besucht haben. Nach mehr als einer Stunde erreichten wir unser Ziel. Schon von Weitem sahen wir die Festung von Rocca di Tentennano. In Sichtweite davon liegt Castiglione d'Orcia. Hier befindet sich ebenfalls eine mittelalterliche Burg die vor wenigen Jahren erst mühsam restauriert und begehbar gemacht worden ist. Von ganz oben hat man einen herrlichen Blick auf den gegenüberliegenden Rocca di Tentennano und auf das darunter liegende Castiglione.
Nach diesen beeindruckenden Aussichten fuhren wir weiter nach Bagno Vignoni, einem kleinen Thermalbad ganz in der Nähe, das wir schon mehrfach, auch im Vorjahr, besucht hatten. Die Fahrt führte durch die reizvolle Landschaft des Val d'Orcia, wo es nicht ausblieb, dass man fast zwangsläufig an den bei Touristen so beliebten Zypressen Alleen vorbeikam. An der spektakulären Zypressenallee des Poggio Covili, einem Bauernhof, hielten wir ebenfalls kurz an und machten einige Aufnahmen. Zu unserer Überraschung herrschte in Bagno Vignoni großer Betrieb. Nur mit Mühe fanden wir einen Parkplatz. Am großen Thermalbecken selbst waren jede Menge Touristen und alle wollten diesen Hotspot fotografieren. In einer Bar am Ortseingang genehmigten wir uns noch einen Aperol Spritz und zum Abendessen gab es eine Focaccia.
Anschließend fuhren wir in unser Quartier nach Quarata und ließen den Tag noch einmal Revue passieren. Für den morgigen Sonntag stand ein Besuch einer der schönsten Ortschaften Italiens in unserem Tourbook. Begleiten Sie uns nach Anghiari!
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