Dienstag, 24. September 2013

Heute steht der Besuch einer der jüngsten Hauptstädte Europas auf dem Programm: Bratislava. Die Metropole, angesiedelt zu beiden Ufern der Donau, ist mit etwa 460.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes. Mit dem Frühstück lassen wir uns heute Zeit, denn die Primadonna liegt sehr günstig, zu Füßen der Burg, die auf einem Hügel liegend über der Stadt thront.

Die Aussichten vom Schiff sind vielversprechend. Hinter uns sehen wir die erst 1971 fertig gestellte Donaubrücke "Novy Most". Sie ist ein Wahrzeichen des neuen, modernen Bratislava, dem früheren Pressburg. Auf der Spitze des einzigen Brückenpfeilers befindet sich in 85 Meter Höhe ein Restaurant.

Bewaffnet mit einem Stadtplan, der an der Rezeption auslag, machen wir uns auf den Weg in die Altstadt. Vorbei an der riesigen slowakischen Nationalgalerie geht es dann nach links ab. Schon nach wenigen Metern sind wir angenehm überrascht. Die Pflaster sind neu verlegt, die Fassaden der herrschaftlichen Häuser frisch verputzt. Den ersten längeren Fotostopp machen wir am Platz mit dem unaussprechlichen Namen "Hviezdoslavovo namestie". Wohin man auch blickt, überall sehen wir frisch renovierte Häuser. Der Hotelkomplex des "Carlton" wartet auf Gäste und rund um den Ganymed-Brunnen sind die Philharmonie und das Nationaltheater zu bestaunen.

Wir sind auf der Suche nach einer zwischenzeitlich zu Berühmtheit gelangten Kuriosität Bratislavas: dem "Gaffer", der frech aus einem Gully unter die Röcke der Damen glotzt. Wir brauchen auch nicht lange suchen. Am Beginn der Einkaufsstraße "Laurinska" sehen wir ihn schon.

Bereitwillig lässt sich Cumil, wie er auf slowakisch heißt, am Kopf kraulen. Bratislava ist im Übrigen die einzige Stadt auf der ganzen Welt, die über eine Statue verfügt, die aus einem Gullydeckel blickt. Fürwahr ein Kunstwerk der besonderen Art, das daher zurecht unter die Rubrik "Kuriositäten" einzuordnen ist. Den ebenfalls populären "Paparazzi" hingegen gibt es schon seit einigen Monaten nicht mehr, wie wir auf Rückfrage von einem Cafebesitzer erfahren. Unser Weg führt uns weiter zum Hauptplatz mit dem schönen Rathaus aus dem Jahr 1325 und einigen weiteren originellen Statuen, die besonders von den jugendlichen Touristen ins Herz geschlossen werden.

Bratislava präsentiert sich als fesch heraus geputzte, moderne Stadt, die das Alte hegt und pflegt. Viele Restaurants, Gaststätten und Souvenirstände buhlen um Gäste und Käufer. Mittlerweile hatte auch die Sonne ein Einsehen und gab ihr Versteckspiel auf, so dass sich die Stadt endlich im besten Licht präsentieren konnte. Durch enge Gassen spazieren wir weiter und gelangen schließlich zum Michaelertor, das auf das frühe 14. Jahrhundert zurück geht.

Vor dem Michaelertor, das gleichzeitig Anfang bzw. Ende der Fußgängerzone ist, steht das vermutlich schmalste Haus Europas. Gerade breit genug für eine Tür, durch die man in einen Döner-Imbiss kommt.

 

Gerade vor und unter dem Durchgang ist die Gefahr groß, an kleinen, aber ganz witzigen Details vorbei zu laufen, ohne näher darauf zu achten. Das Michaelertor war auch Teil des so genannten  Krönungsweges, der am St.-Martins-Dom beginnt und mit Pflastersteinen gekennzeichnet ist, in die kleine Messingkronen eingearbeitet sind. Im Durchgang des Tores ist ein Ring eingelassen, dem die Entfernungen zu einigen Städten zu entnehmen sind. Von Buenos Aires sind wir beispielsweise mehr als 11.000 Kilometer weit weg. Der barocke Turm ist im Übrigen 51 Meter hoch und Endpunkt der Fußgängerzone "Michalska uli".

Hier, in der pittoresken Fußgängerzone, endet unsere Erkundungsgstour durch die slowakische Hauptstadt. Für einen Abstecher zur Burg bleibt keine Zeit mehr, so dass wir uns mit kleinen "Schnipseln" zufrieden geben müssen.

Allerdings kommen wir noch beim "Schönen Naci" vorbei, einer weiteren unverwechselbaren Statue, die es so eben nur in Bratislava gibt.

Die slowakische Hauptstadt hat uns ein wenig über die letzten Regentage hinweg getröstet, sie hat Charme, Ausstrahlung und kann problemlos zu Fuß erobert werden.

Nach dem Mittagessen verlässt die Primadonna Bratislava in Richtung Dürnstein (Wachau). Wir vertreiben uns die Zeit mit einem lustigen Quiz. Um 16.30 ist Kaffeezeit im Salon. Dazu wird ein exzellenter "Kaiserschmarrn mit Rumrosinen und Zwetschgenröster" serviert. Wir verziehen uns trotzdem schnell, weil es in diesem ungemütlichen Salon, der auch noch sehr eng bestuhlt ist, dermaßen kalt ist, dass man sich womöglich noch eine Erkältung holt. Auch nach dem Abendessen ziehen wir uns auf die Kabine zurück, auf die Crew-Show haben wir in diesem ungastlichen Ambiente einfach keine Lust.

Als wir Wien passieren, schnappen wir noch einmal kurz Luft und machen ein Foto von Österreichs Hauptstadt bei Nacht.

Der "Donauwalzer" ist beinahe zu Ende getanzt, ein Ziel steht uns aber noch bevor. Wenn Sie uns in die Wachau begleiten wollen, klicken Sie sich einfach rein.

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