Das Titelbild weist den Weg auf die Vesteralen und die Lofoten. Seitdem wir das Nordkap verlassen hatten, war die Sonne ein durchaus häufiger Begleiter und wir hofften darauf, dass uns auch in den kommenden Tagen der Wettergott hold sein möge.  In Tromsö folgen wir der "E 8", die bei Nordkjosbotn in die "E 6" mündet. Wir fahren weiter bis Bjerkvik. Hier verlassen wir die "E 6" und biegen nach rechts auf die "E 10" ab. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu dieser einzigartigen norwegischen Inselwelt. Wir überqueren die nicht minder imposante Tjeldsundbrua und sind mittendrin in der Märchenwelt aus bizarrer Berglandschaft, bunten Häusern und dem allgegenwärtigen Wasser: auf den Vesteralen und den Lofoten!

Bevor es jedoch wieder mit dem Reisetagebuch los geht, besteht die Möglichkeit, schon jetzt die Fotoshow "Vesteralen-Lofoten" in Augenschein zu nehmen:

Skandinavien Teil III u. IV

Mittwoch, 24. Juni 2009

Tagesziel: Sortland (Vesteralen), gefahrene Kilometer: 396, Übernachtung: Sortland Camping & Motel NAF, Preis: 50 Euro

 

 

 

Während der Nacht wurde ich immer wieder von auf das Dach trommelnden Regentropfen geweckt. Das konnte ja heiter werden! Schönes Wortspiel, da wusste ich nämlich noch nicht, dass es tatsächlich heiter (sonnig!) wurde. Am Mittwochmorgen rüttelte uns der Handy-Wecker um 6.30 Uhr aus den kaum vorhandenen Federn, denn auf die Bettwäsche verzichteten wir, die hätte extra gekostet. Stattdessen haben wir auch hier, wie übrigens in allen anderen Stationen unserer Reise, auf unsere Schlafsäcke zurück gegriffen. Dazu ein Spannbetttuch (richtig, eins mit 3 "t"!), fertig ist die, meist harte, Bettstatt. Heute würden wir wieder eine lange Autofahrt vor uns haben, 400 Kilometer galt es zurückzulegen.

Wir sagten Tromsö "Adieu". Eine schöne Stadt mit viel Charme, die uns gut gefallen hat. Bei der Wahl der Hütte hatten wir ein weniger glückliches Händchen, aber hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Das macht diese Reise aber spannend und abwechslungsreich. Man weiß vorher nie, wie man sich hinterher fühlt!

Die Eismeerkathedrale behalten wir jedenfalls in bester Erinnerung. Dann machen wir uns auf den Weg, vorbei an Fjorden und schneebedeckten Berggipfeln, denen aber ohne Sonne der allerletzte Reiz fehlt. Ab Tromsö fahren wir auf der "E 8" , die dann bei Nordkjosbotn in die "E 6" mündet, unsere altvertraute Endlosstraße, die uns weiter gen Süden begleiten wird. Bei Moen biegen wir ab und folgen dem Wegweiser zum "Malselvfossen". Wieder haben wir das Gefühl, die einzigen zu sein, die diese schmale und manchmal holprige Straße befahren. Dabei ist der 600m lange Wasserfall mit einer Gesamtfallhöhe von 22 Metern ein beliebtes Ausflugsziel. Besonders unter den Anglern genießt er einen sehr guten Ruf, ist der Malselv doch ein bekanntes Lachsrevier. Am Malselvfossen wurde bereits im Jahr 1910 eine 450m lange Lachstreppe gebaut, die damit eine der längsten Europas ist. Leider haben wir keine Lachse zu Gesicht bekommen, wir waren zur falschen Zeit vor Ort, aber der Wasserfall selbst war ein beeindruckendes Schauspiel.

Vom Malselvfossen kehrten wir zurück auf die E6 und folgen ihr bis Bjerkvik, dort biegen wir rechts auf die E10 ab. Wasser ist ab jetzt wieder unser ständiger Begleiter. Die Vesteralen sind nicht mehr weit und dann sehen wir auch schon ein Brückenbauwerk, das uns in der Meinung bestätigt, dass die Norweger die wahren Tunnel- und Brückenbaumeister Europas sind. Die Tjeldsundbrücke, ein etwa ein Kilometer langer Augenschmaus ist zu überqueren und dann haben wir norwegisches Festland hinter uns gelassen. Aber in dieser Ecke Europas ist es ohnehin schwierig zu unterscheiden zwischen Festland und Inseln, alles ist irgendwie miteinander verbunden. Und im Endeffekt spielt es auch keine Rolle, was zählt sind die reizvolle Landschaft, das abwechslungsreiche Spiel zwischen Wasser und dem, was der Mensch hinzugefügt hat. Wir befinden uns auf dem so genannten "König-Olav-Weg", der uns selbigen bis zur Südspitze der Lofoten weisen wird.

Das Inselreich der Vesteralen ist nun schon in greifbare Nähe gerückt. Ich muss zugeben, dass auch wir etwas aufgeregt waren, schließlich sollten wir in Kürze eines der zweifellos schönsten Gebiete Norwegens bestaunen dürfen. Die Vesteralen liegen etwa 200km nördlich des Polarkreises und haben circa 35.000, wie ich vermute reichlich stolze, Einwohner. Und weil diese überhaupt keinen Grund haben, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen, kam auch die Sonne wieder mal zum Vorschein und ermöglichte uns alsbald diese Aussichten:

Das ist die etwa 1 Kilometer lange Tjeldsundbrua, die das norwegische Festland mit den Vesteralen verbindet. Angesichts dieser Ausblicke bewahrheitet sich einmal mehr: "Der Weg ist das Ziel!" und daher ist auch diese Inselgruppe nur Teil des großen Ganzen, freilich ein ganz besonderer, denn Vesteralen bedeutet: Inseln, Meer, Berge, Fjorde, Bäche, Seen, Fische. Dazu ein Farbenmeer ohnegleichen. Die Fahrt vorbei am Tjeldsundfjord war ein einziges Abenteuer für die Sinne. Man wird förmlich erschlagen von all den Eindrücken, die die Natur in diesem Landstrich der Erde dem Betrachter zu bieten hat.

Jetzt ist unser heutiges Tagesziel, Sortland, nicht mehr weit. Der Kreis Sortland liegt inmitten der Vesteralen und umfasst auch Teile von den Inseln Langoya und Hinnoya. Bevor wir erwartungsvoll unser heutiges Nachtlager anvisieren, dürfen wir noch über ein weiteres Meisterwerk norwegischer Brückenbauarchitektur fahren. Aber sehen Sie selbst:

Auf dem mittleren Bild sehen wir einen baufälligen ehemaligen Fähranleger. Im Zeitalter modernster Brücken hat die Fähre an dieser Stelle ausgedient, trotzdem benötigt man die "Wassertaxen" durchaus noch. Das rechte Bild liefert auf Klick einige Informationen zu Sortland. Nach gefahrenen 400 Kilometern kamen wir im Quartier an: das "Sortland Camping & Motell NAF***" hat uns von der ersten Sekunde begeistert. Es liegt in romanitscher Hanglage und die 15 Campinghütten strahlen an diesem Tag besonders, denn die Sonne scheint und da wirkt alles bekanntlich doppelt schön. Das liegt nicht zuletzt am umtriebigen Gastwirt, Hans-Jorgen Bergseng, der auch ziemlich gut Deutsch spricht und uns neben dem Schlüssel für die Hütte gleich noch ein Info-Blatt über die Vesteralen in die Hand drückt. Heute ist wieder einer jener Tage, die nicht zu Ende gehen sollten. Aber es gibt einen Trost: nördlich des Polarkreises sind die Tage ohnehin besonders lang!

Nachdem wir unsere Hütte bezogen haben, die mit 14qm ziemlich geräumig ist, stärken wir uns mit einem Marmeladenbrötchen und setzen uns noch auf die Terrasse. Dieses schöne Wetter muss man einfach ausnutzen. Auch mit unseren zwischenzeitlich eingetroffenen holländischen Nachbarn machen wir noch ein kleines Pläuschchen und beschließen dann, in die Stadt zu fahren und auf eine kleine Sightseeingrunde zu gehen. Wir freuten uns wie kleine Kinder auf das, was wir noch sehen würden. Das begann im Supermarkt, wo wir große und sehr große und XXL-Packungen für ebensolche Familien vorfanden. Eine "kleine" Butter oder "kleine" Wurstgebinde kennt man hier nicht.

Nach dem Einkauf drehen wir noch eine kleine Runde, die uns in die nähere Umgebung von Sortland führt. Der jetzt wolkenlose blaue Himmel ist so verführerisch, dass wir nicht widerstehen können. Gegen 20.00 Uhr kommen wir an eine Straßenbaustelle, wo Teerarbeiten ausgeführt werden. Anders als auf Deutschlands Autobahnen, wo um diese Zeit nur noch Staus und ein undurchdringlicher Schilderwald an eine Baustelle erinnern, wird hier bis spätnachts gearbeitet. Der Mitternachtssonne sei Dank! Die Brücke bei Stokmarknes ist unser Ziel. Wir fotografieren sie von links, von rechts, von vorne und von hinten, von oben geht es leider nicht!

Um 21.00 Uhr fahren wir aber dann doch zurück auf den Campingplatz, denn am Donnerstag müssen wir wieder einmal früh aus den Federn und hoch nach Andenes: die Wale warten! Wir hoffen auf ruhige See und viele Fluken.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Tagesziele: Andenes und Kleppstad (Lofoten), gefahrene Kilometer: 312, Übernachtung auf dem Campingplatz "Lyngvaer Lofoten Bobilcamping", Preis für 3 Nächte: 185 Euro

 

 

 

 

Heute vor 14 Tagen begann unsere aufregende Reise "Von Niederbayern zum Nordkap und zurück". Mittlerweile haben wir 4.800 Kilometer zurückgelegt, drei Länder bereist und noch immer keinen einzigen Elch gesehen ("Schnief!"). Letzterer wurde uns in den letzten zwei Wochen in schöner Regelmäßigkeit auf Schweden, Finnlands und Norwegens Straßen präsentiert, allerdings nur auf den Warnschildern. Vermutlich wurden schon alle Exemplare dieser Gattung totgefahren, höchste Zeit also, die Schilder zu entfernen.

Wenn wir also schon keine Elche zu Gesicht bekommen würden, wollten wir wenigstens einen oder zwei Pottwale sehen. Daher haben wir bereits am 8.6.2009 bei www.whalesafari.com zwei Plätze für eine Walsafari in Andenes reserviert. Gestern Abend war das Wetter noch gut, aber die Vorhersage per SMS aus Deutschland verhieß für den heutigen Donnerstag leider das Gegenteil. Der Blick aus dem Fenster unserer Hütte in Sortland war denn auch wenig verheißungsvoll. Regen! Wieder einmal! Aber das konnte in Andenes, 100 Kilometer nördlich, ja ganz anders sein. Hofften wir.

Wir verließen den idyllischen Campingplatz  in Sortland und fuhren los. Auf der Fahrt nach Andenes nimmt der Regen jedoch zu, es gießt jetzt schließlich wie aus Eimern, das Stimmungsbarometer sinkt auf den Nullpunkt. Der rote Leuchtturm in Andenes neben dem Walzentrum hatte heute viel von seiner Strahlkraft verloren.

Wir warteten im warmen Gebäude auf das "Okay" des Kapitäns zum Auslaufen und erstanden Fleece-Jacken mit dem "Moby Dick"-Logo. Denn "live" sollten wir ihn an diesem Tag nicht erleben. Der Regen ließ uns keine Chance. Ohne Aussicht auf Besserung verließen wir Andenes und fuhren nach Bleik, nur einige Kilometer südlich von Andenes gelegen auf der Westseite der Vesteralen. Vielleicht klappt es ja mit "Birdwatching", so unsere Hoffnung. Aber auch sie zerplatzte wie die berühmte Seifenblase, wir waren die einzigen (!) Besucher im Hafengebäude, kein Mensch war weit und breit zu sehen. Nur das gleichmäßige "Plopp, plopp" der Regentropfen hörte man. Enttäuscht verließen wir Bleik und begruben damit den Traum von der Walsafari. Von den Abstechern nach Andenes und Bleik gibt es noch nicht einmal Fotos, vermutlich wäre unsere gesamte Ausrüstung ein Opfer des Regens geworden. Und, seien wir ehrlich, Regenfotos interessieren doch keinen!

So fuhren wir also, leider viel früher als geplant, Richtung Süden auf die Lofoten. Unser heutiges Tagesziel, Kleppstad, 20km südlich von Svolvaer gelegen, liegt vielleicht auf der Sonnenseite. Dort würden wir auch noch die folgenden drei Nächte verbringen, denn die Lofoten nahmen in unseren Planungen einen breiten Raum ein und wir gingen davon aus, dass uns hier vielleicht "die" Glanzlichter der Reise erwarteten.

Wir fahren bei unverändertem Dauerregen die "82"er nach Süden bis Strand, dort wird sie wieder zur "E 10", dann weiter bis Melbu, von dort setzen wir mit der Fähre nach Fiskebol über. Der Regen ist dabei unser ständiger Begleiter. Dann erreichen wir Svolvaer und hinter Kabelvag schließlich unser Quartier für die kommenden Tage: "Lyngvaer Lofoten Bobilcamping". Es ist 15.30 Uhr und wir können durch den Regen und die Wokenwand das hier verborgene Naturparadies nur erahnen. 

Als wir unsere Hütte aber dann betreten, staunen wir nicht schlecht. Sie liegt direkt am Wasser und ist eine "Doppelhaus"-Hütte. Die rechte Hälfte gehört uns und was sich uns offeriert, ist mehr als reichlich. Insgesamt ca. 40qm, drei Räume, ein Wohn-/Ess-Raum mit kleiner Küchenzeile, Satellitenfernsehen (auch mit deutschen Programmen satt), ein mobiler Elektroofen, reichlich Sitzgelegenheiten, eine Kaffeemaschine, Kühlschrank mit Gefrierfach (!), ein E-Herd mit 2 Platten, ausreichend Geschirr, ein Schlafraum mit je zwei Stockbetten und ein eigenes Bad mit Dusche und WC. Hurraaaa!! Und auch der Blick, den wir jetzt genießen dürfen, sieht doch schon recht vielversprechend aus, oder?

Drei große Panoramafenster fordern pausenlos dazu auf, den Blick nach draußen schweifen zu lassen. Denn draußen sind die Lofoten: Berge, Wasser und ein Fischerboot!

Unser Domizil strotzt nur so vor Gemütlichkeit und verspielten Details. In den Türrahmen zum Schlafzimmer und zum Bad hat sich ein unbekannter Künstler mit zwei Originalgemälden (!) verewigt. Herrlich!

In dieser Atmosphäre schmecken die Makkaroni mit Tomaten-Basilikumsoße doch gleich doppelt gut. Am Abend geben die Wolken allmählich den Blick auf unser ganz persönliches Lofotenpanorama frei. Wir freuen uns auf die kommenden Tage, die wieder Sonne versprechen!

 

Freitag, 26. Juni 2009

Die Wettervorhersage stimmt: ein Tag wie aus dem Bilderbuch! Und das ist auch gut so, denn wir haben ein strammes Programm vor uns. Die Fahrt führt uns heute durch die Märchenwelt der Lofoten bis nach Å , die Stadt mit dem kürzesten Namen der Welt!

Während ich gestern noch dachte, dass all die Bilder in den Reiseführern womöglich Computeranimationen sind, denn diese Landschaften können einfach nicht echt sein, wurde ich heute eines Besseren belehrt. Die Landschaften sind echt! Alle! Nein, weder Tolkien noch J.K. Rowling haben hier "Hand" angelegt, das Gegenteil ist der Fall. In den folgenden neun Stunden überzeugten wir uns davon, dass der liebe Gott einfach der genialste Baumeister der Erde ist. Manchmal ist die Bildkraft in Wirklichkeit viel gewaltiger als man es sich vorstellen kann. Und manchmal reichen auch die schönsten Fotografien nicht, um ein Abbild der Natur zu zeigen. Die Lofoten zwischen Svolvaer und Reine sind eine einzige nicht enden wollende Panoramaaufnahme. Vermutlich hat der liebe Gott sie am sechsten Tag seines Schöpfungswirkens erschaffen. Er hatte noch ein paar Brocken in der Tasche, die er wahllos auf die Erde warf und die rein(e) zufällig links von Norwegen landeten.

Mit der folgenden kleinen Slideshow möchte ich Sie einladen in die Traumwelt der Lofoten. Aber Vorsicht, es besteht höchste Suchtgefahr!

Wir waren u.a. auf der Jagd, ja, man kann es durchaus so nennen, nach einem Bild im Reiseführer Norwegen, Ausgabe 2009, Autor Christian Nowak, erschienen im Gaia-Verlag, das auf den Seiten 152 und 153 ein atemberaubendes "Naturgemälde" von Reine, am südlichen Zipfel der Lofoten gelegen, zeigt. Wir haben es schließlich gefunden und nicht nur das. Der aufmerksame Beobachter hat es in der obigen Slideshow sicher längst erkannt. 

Hier kannst du die See schmecken, das Grün der Berge riechen und nach dem tiefblauen Himmel greifen. Du kannst eintauchen in ein Farbenmeer ohnegleichen und einen Traum Wirklichkeit werden lassen.

Wir haben Nusfjord besucht, das kleine pittoreske Fischerdorf, das auf der Liste der erhaltenswerten Kulturdenkmäler der UNESCO steht. In verschiedenen Foren war zu lesen, dass es Parkplatzprobleme geben könnte. Wir konnten davon nichts feststellen, vielleicht weil wir bereits gegen etwa 9.00 Uhr vor Ort waren. Man fährt über eine kleine Anhöhe und gelangt hier zu einem Parkplatz, von wo man den ersten schönen Ausblick auf Nusfjord genießen kann. Will man in den Ort, sollte man 50 NKr bereit halten. So hoch ist nämlich der Eintritt, der hier verlangt wird. Angesichts dessen, was hier geboten ist, ein durchaus angemessener Obolus. In Nusfjord wird die Geschichte der Lofot-Fischerei lebendig. Sie können sich einen eindrucksvollen Film ansehen, darüber hinaus können die Trandämpferei, die Schmiede oder das Kraftwerk besichtigt werden, kurz all die Gebäude und Equipments,die man zum Überleben braucht. Zwei Stunden Zeit sollte man hier schon einplanen, immer vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Dann ist alles doppelt so schön! Genau so gut könnte man noch die weißen Sandstrände und das türkisfarbene Wasser auf diese Liste setzen. Wir sind sicher 50-60 mal an diesem großartigen Tag stehen geblieben, ausgestiegen, haben Fotos geschossen, gefilmt und manchmal den Kopf geschüttelt, weil wir nicht glauben konnten, was für ein Naturspektakel uns hier geboten wird.

Es war gerade einmal Zeit für eine schnelle Tasse Kaffee, die wir im Stockfischmuseum in Å sozusagen im Vorbeigehen getrunken haben. Dort erfahren wir viel Interessantes über die Lofot-Fischerei und der Museumsdirektor nimmt sich darüber hinaus Zeit für ein ausführliches Gespräch mit uns.

Letzte Station dieses aufregenden Tages war das Wikinger-Museum in Borg. Da wir von den bisherigen Eindrücken allerdings schon mehr oder weniger erschlagen waren, fiel es uns etwas schwer, die Konzentration hoch zu halten. Um das alles verarbeiten zu können, gab es an diesem Abend auf unserer Terrasse eine Fortsetzung der Serie "Helmut's Kochschule". Ich habe unseren aus Deutschland mitgebrachten Einweggrill angeworfen (eine tolle Erfindung!) und Lachsfilets gegrillt. Dazu gab es köstliche Kartoffeln und ein exquisites Bier aus der Dose für schlappe 23,90 NKr. Gegen 23.30 Uhr verabschiedete sich die Sonne hinter unserem ganz persönlichen Hausberg. Gerade zu der Zeit, als ich diese Zeilen schrieb. Ein grandioser Tag ist zu Ende, der Lust auf "Meer" machte.

Eine "Bild"-Zusammenfassung dieses Tages sehen Sie in der folgenden Slideshow:

Samstag, 27. Juni 2009

Letzter Tag auf den Lofoten. Und wieder lacht uns die Sonne ins Gesicht, als ich um halb sieben aufstehe. Wir haben nämlich keine Zeit zu verlieren., weil wir noch eine Fährreservierung für unsere Überfahrt von Svolvaer nach Skutvik benötigen. Wir rechnen mit gößerem Andrang, weil am Samstag die Fähren lediglich um 11.00Uhr und um 16.00 Uhr verkehren. Leider ist das Büro der "Thorghattan Nord", der Betreibergesellschaft, am Samstag telefonisch nicht zu erreichen und auf unserem Campingplatz verfügte man nur über ein langsames DSL. Wir fahren also nach Svolvaer, zahlen 50 NKr und erhalten unsere Reservierung (Tipp: Diese Reservierung ist nur einen Tag vor der Arbreise möglich!).

Dann hatten wir den Kopf wieder frei für eine kleine Inselrundfahrt. Wir wollten zum Trollfjord und nehmen die relativ lange Anfahrt von Svolvaer über die "E 10" in Kauf. Über einen drei Kilometer langen Tunnel unterqueren wir den Raftsundet und biegen anschließend Richtung Digermulen ab. Das Wetter war gut, die Landschaft reizvoll, Verkehr nicht vorhanden. Leider bemerkten wir zu spät, dass man den Trollfjord nicht auf dem Landweg erreichen kann. Im Touristikbüro von Svolvaer werden stattdessen Tickets für eine dreistündige Bootstour angeboten. Aber dafür war es nun zu spät.  Wir wurden aber trotzdem reich entschädigt und konnten uns an den weißen Sandstränden (!) in der Gegend von Hanoy und Myrland nicht sattsehen. Auch das türkisfarbene Wasser hätten wir hier weiß Gott nicht vermutet.

Anschließend fuhren wir wieder zurück, um uns Henningsvaer näher anzusehen. Die Bezeichnung "Venedig des Nordens" oder "Venedig der Lofoten" klang vielversprechend, aber doch übertrieben. Zwei geschwungene Brücken und ein paar reizvolle Rorbu rechtfertigen keinen derart kühnen Vergleich. Trotzdem ist Henningsvaer durchaus einen Besuch wert, denn der Hafenbereich mit den schönen Holzhäusern und den Bergen im Hingergrund bietet natürlich wieder tolle Fotomotive. Auf der Rückfahrt ins Quartier stand auch die Sonne wieder richtig gut und wir konnten noch viele schöne Bilder von den Hennisvaer vorgelagerten Inseln und Inselchen machen. Erneut kommen wir erst relativ spät, gegen 18.00 Uhr bei der Hütte an.

Der letzte Tag auf den Lofoten war wieder ein Genuss. Der Aufenthalt entschädigte für manche Enttäuschung, u.a. das entgangene Whalewatching. Wir verlassen die Lofoten mit vielen unvergesslichen Erinnerungen und freuen uns schon darauf, die Fotos auf dem PC endlich ansehen zu können. Eine kleine Bildzusammenfassung bietet die folgende Slideshow:


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