Tag Einzelstrecke Kilometer Übernachtung
20.06.2017 Landshut-Kiel 917 Stellplatz Drahtenhof
21.06.2017 Kiel-Oslo - Color Magic
22.06.2017 Oslo-Hokksund 82 Hokksund Camping
23.06.2017 Hokksund-Voss 375 Voss Camping
24.06.2017 Voss-Sogndal 193 Kjornes Camping
25.06.2017 Sogndal-Loen 292 LoVik Camping
26.06.2017 Loen-Geiranger 145 Geiranger Camping
27.06.2017 Geiranger-Runde 194 Goksoyr Camping
28.06.2017 Runde-Valsoyfjord 323 Valsoytunet
29.06.2017 Valsoyfjord-Brekkvasselv 401 Brekkvasselv Camping
30.06.2017 Brekkvasselv-Flakstad 501 Flakstad Camping
01.07.2017 Flakstad-Lynvaer 243 Lyngvaer Bobilcamping
02.07.2017 Lyngvaer-Skibotn 433 Olderelv Camping
03.07.2017 Skibotn-Nordkap 523 Nordkap Parkplatz
04.07.2017 Nordkap-Hammerfest 227 Storvannet Camping
05.07.2017 Hammerfest-Sodankylä 547 Camping Nilimella
06.07.2017 Sodankylä-Byske 488 Byske Havsbad
07.07.2017 Byske-Sandarne 582 Steno Havsbad
08.07.2017 Sandarne-Stockholm 315 Bredäng Camping
11.07.2017 Stockholm-Horn 279 Hornabergs Camping
12.07.2017 Horn-Öland 246 Gröndals Camping
13.07.2017 Köpingsvik-Borgholm mit Öland-Rundfahrt 299 First Camp Ekerum
14.07.2017 Öland-Rundfahrt 179  
15.07.2017 Borgholm-Urshult 189 Mjölknabben Camping
16.07.2017 Urshult-Sjöbo 390 Orebackens Camping
17.07.2017 Sjöbo-Beddingestrand 59 Granhyddan Camping
18.07.2017 Beddingestrand-Jena 482 Camping "Unter dem Jenzig"
19.07.2017 Jena-Landshut 354  

Erläuterungen, Hinweise, Tipps

Die Reise war ursprünglich bereits für das Jahr 2016 geplant. Im Prinzip hatte Sonja die ganze Route schon akribisch ausgearbeitet, sogar das Wohnmobil war bestellt. Dann machte mir eine schwere Erkrankung einen Strich durch die Rechnung und wir mussten das Ganze stornieren. Nach Überwindung der Krankheit reiften jedoch erneut Reisepläne und wir entschieden daher, das Nordkap schließlich 2017 in Angriff zu nehmen. Schon vor Jahren sind wir, ebenfalls krankheitsbedingt, zu der Überzeugung gelangt, dass man Träume dann verwirklichen soll, wenn ihnen keine Hindernisse im Weg stehen.

Die Suche nach dem Wohnmobil gestaltete sich beim zweiten Anlauf etwas schwieriger, weil ADAC-Anbieter in Bayern eher dünn gesät sind. Sonja's Recherchen endeten bei der Reisemobilvermietung Schmöller in Waldkirchen. Dort hatte man für unsere Fragen ein offenes Ohr und man nahm sich viel Zeit, um uns das Wohnmobil zu erklären. Im Prinzip hatten wir dann ein ähnliches Modell wie schon 2012, also die "Sprinter"-Variante mit "Weinsberg"-Aufbau. Nach den schlechten Erfahrungen mit "Berger Fahrzeuge" hatten wir uns diesmal die Fragen zum Wohnmobil aufgeschrieben, um nur ja nichts zu vergessen. Für uns war vor allem die Technik wichtig. Während 2012 nämlich das Paneel mit den ganzen Anzeigen defekt war, wurde uns diesmal gezeigt wie wir den Wasserstand von Brauchwasser usw. kontrollieren können. Das gab uns gleich zu Beginn ein sicheres Gefühl. Die nächste Frage war die Notwendigkeit einer zweiten Gasflasche. Niemand kann sagen, wieviel Gas genau während so einer Reise verbraucht wird. Aber da man öfter auch heizen muss, weil es oftmals nur niedrige einstellige Temperaturen hat, haben wir eine zweite Flasche mitgenommen. Aber um es vorweg zu nehmen, sie wurde nicht gebraucht und das, obwohl wir oft gekocht, abgespült und auch geheizt haben. Aber sicher ist sicher und die zweite Flasche stört ja nicht.

Vor der Reise hat uns Sonja außerdem bei Autopass registriert. Da in Norwegen häufig Mautgebühren fällig sind, empfiehlt es sich, die Registrierung vorzunehmen, weil man dann die Mautstationen ohne anhalten zu müssen passieren kann.

An Proviant hatten wir mitgenommen, was wir verstauen konnten, z.B. 54 Liter Mineralwasser. Hier mussten wir erst gegen Ende der Reise in Schweden noch ein paar Liter zukaufen, das hat von der Planung gut gepasst. Außerdem hatten wir natürlich viele Lebensmittel, die nicht ganz so gesund sind, Päckchensuppen, Miracoli o.ä., aber auch die sehr empfehlenswerte ungarische Salami Nr. 1 (Pick), Kaffee usw. Brot und Salat haben wir in den Supermärkten vor Ort gekauft (z.B. Joker o.ä.).

Diese Reise war mit Sicherheit die intensivste Skandinavientour, die wir jemals unternommen haben. Wir waren nicht nur am Nordkap, sondern auch auf den Lofoten, also eine Kombination, die sicher nicht alltäglich ist. Insgesamt sind wir in Skandinavien 9.258 Kilometer unterwegs gewesen, dazu kommen die Hol- und Bringfahrten für das Wohnmobil nach Waldkirchen und zurück, das sind nochmal 300 Kilometer.

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Auch die Anreise verlief diesmal völlig anders, wir gönnten uns die ausgesprochen komfortable Hinfahrt Kiel-Oslo mit der Color Magic. Ein zugegeben nicht ganz preiswertes Vergnügen, aber ein unvergessliches Erlebnis und ein Highlight allemal. Auch die Tatsache, ob man immer auf einem Campingplatz übernachten muss, ist für den einen oder anderen Nordlandfahrer sicher diskussionswürdig. Wir haben dazu einen klaren Standpunkt: wir wollen wenn möglich immer auf einem "geschützten Areal" stehen, im Pulk mit anderen Wohnmobilisten. Das hat nicht nur mit einem gewissen Sicherheitsdenken zu tun, wir schätzen es auch, mit anderen Campern ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und wir haben die Erfahrung gemacht, dass das auf einem Campingplatz am besten funktioniert. Außerdem hat man dann immer die Möglichkeit, die sanitären Einrichtungen vor Ort nutzen zu können. Aber wie gesagt, das muss jeder für sich entscheiden und natürlich ist es oft auch eine finanzielle Frage.

Daher komme ich an dieser Stelle noch zu der einen oder anderen interessanten Zahl:

Gefahrene Kilometer insgesamt:                                       9.562

Campingplätze insgesamt:                                                   26

Übernachtungsgebühren insgesamt:                      814,00 Euro

durchschnittlicher Übernachtungspreis:                   31,28 Euro

Benutzte Fähren inkl. Hin- und Rückfahrt:                             12

Benzin insgesamt:                                               1.092,00 Euro

Zusatzversicherung für Womo:                              264,00 Euro

Die zuletzt genannte Zusatzversicherung ist durchaus empfehlenswert. So bewahrte sie uns davor, den vollen Preis für den defekten Einstiegskasten zahlen zu müssen, der bei einem Fahrfehler von mir zu Bruch ging.

Neben diesen Kosten bleibt natürlich als Hauptkostenfaktor das Wohnmobil selbst. Das ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich und der Preis ist selbstverständlich saisonabhängig. Wer den Bericht aufmerksam gelesen hat, hat auch sicher mitbekommen, dass wir ein Faible für Waffeln haben. Dieses süße Vergnügen hat nur marginal zu Buche geschlagen, genau so wie die Ausgaben für Souvenirs u.ä. Außerplanmäßige Zahlungen muss man immer einkalkulieren, eine Kreditkarte oder besser noch zwei sollte daher obligatorisch sein. Besonders in Schweden werden auch schon Kleinstbeträge über Kreditkarte abgewickelt, z.B. Gebühren für die Parkautomaten o.ä.

Damit komme ich noch zu einem weiteren Punkt, den wir auch unterschätzt hatten. Die beste Reisevorbereitung und das ausgeklügeltste Tourbook nützen nichts, wenn das Wetter nicht mitspielt. Sonja hatte die Ankunft am Nordkap für den 08.07. oder 09.07.2017 geplant, tatsächlich waren wir dann aber schon am 03.07.2017 am nördlichsten Punkt unserer Reise angekommen. Das lag ausschließlich am Wetter, denn immer dann, wenn die Vorhersage für ein vor uns liegendes Ziel gut und die aktuellen Bedingungen vor Ort schlecht waren, fuhren wir weiter. Dabei konnten wir uns zu 100% auf die Vorhersagen bei www.yr.no verlassen. Dass wir am Ende dem Zeitplan um fünf Tage voraus waren, hatte den Vorteil, dass wir in Schweden reichtlich Gelegenheit hatten, die Insel Öland zu erkunden, die wir ursprünglich überhaupt nicht auf dem Zettel hatten. Das zeigt andererseits aber auch, dass es am Ende gar nicht so wichtig ist, jedes noch so kleine Detail zu planen, so kann man sich immer wieder selbst überraschen und das ist doch auch das Salz in der Suppe.

Umgekehrt bleibt man auch vor unangenehmen Überraschungen nicht immer verschont, so waren wir diesmal insbesondere vom Geiranger-Fjord  sehr enttäuscht. Das hing weniger mit dem schlechten Wetter zusammen als vielmehr mit den unzähligen Kreuzfahrttouristen, die maßgeblich für das Verkehrschaos verantwortlich waren, in das wir unfreiwillig hineinschlitterten. Da sind wir glücklicherweise ohne Unfall herausgekommen. Dass man bei einer derartigen Reise nicht nur Highlights erlebt, versteht sich eigentlich von selbst, aber bei Licht betrachtet, waren wir doch schon sehr nah dran.

Die Nordkap-Tour 2017 war in der Tat eine Reise mit einer Vielzahl an Glanzpunkten. Einige habe ich im Folgenden noch einmal aufgeführt:

Die Anreise ab Kiel nach Oslo mit der Color Magic war für sich betrachtet schon eine Mini-Kreuzfahrt. Herrliches Wetter bei der Ausfahrt in Kiel und eine grandiose Einfahrt in den Oslo-Fjord.

Der Holmenkollen, das Hochspung-Mekka der Sprung-Elite aus aller Welt. Endlich war es uns vergönnt, diesen Tempel des Wintersports hautnah erleben zu dürfen. Spektakulär!

Auch diesmal haben wir wieder einige von den seltenen Stabkirchen besuchen dürfen, die wir noch nicht kannten, im Bild sehen wir die Stabkirche in Uvdal.

Auch ein Gletscher stand wieder auf dem Besichtigungsprogramm: der Briksdalsbreen hat sich schon weit zurückgezogen, wir haben ihn gerade noch rechtzeitig erwischt.

Auch wenn wir von den Menschenmassen und den sie transportierenden Bussen beinahe überrollt worden wären, ein Erlebnis ist er doch: der majestätische Geirangerfjord.

Alesund, eine Stadt wie ein Gedicht, besonders bei Sonnenschein!

Ein Gleitschirmflieger am Stegastein, einem der spektakulärsten Aussichtspunkte in ganz Norwegen!

Kjornes Camping steht stellvertretend für die unzähligen Campingplätze in Norwegen und Schweden, auf denen wir uns immer sehr wohlgefühlt haben. Aber natürlich gibt es den einen oder anderen Platz, der aus der Masse des Angebots hervorsticht.

Von Gudvangen nach Kaupanger ging es mit der Fähre durch den Naeroyfjord. Wer glaubt, der Geiranger wäre das Non-Plus-Ultra der Fjorde, sollte sich dieses Vergnügen einmal gönnen.

"Ich schau dir in die Augen, Kleines!", scheint diese Möwe zu sagen. Auch diese Begegnungen gibt es im Naeroyfjord.

1.434 Meter über dem Meer, die höchste Passstraße Nordeuropas, das Sognefjell. Ein Erlebnis!

Die Atlantikstraße, 8.274 Meter kunstvoll angelegte Brücken und eine an Eleganz kaum zu überbietende Straße. Nicht umsonst zum Bauwerk des Jahrhunderts gewählt.

Blick von der alten Stadtbrücke in Trondheim auf die einmaligen bunten Speicherhäuser.

Die Lofoten während der Mitternachtssonne, hier die gelben Häuser von Sakrisoy. Ein Traum!

Die Lofoten haben so viel zu bieten, da reicht ein Foto einfach nicht. Hier die Brücken von Fredvang.

Und noch einmal Lofoten: weißer Sandstrand vor Flakstad.

Der Nordkap-Globus, Sinnbild für die scheinbare Endlichkeit des europäischen Festlands. Wir hatten Glück und durften diesen mystischen Ort auch noch erleben als kaum Touristen hier waren. Ein magisches Erlebnis!

Die Weite der Barentssee, das Licht der Polarsonne und der Nordkapfelsen: Zutaten der Nordkap-Tour 2017.

Nördlicher Polarkreis, Rovaniemi, Besuch beim Weihnachtsmann. Ein unverzichtbarer Pflichttermin!

Stockholm, firmiert neuerdings unter "Hauptstadt Skandinaviens", immer wieder aufregend, bunt, abwechslungsreich, erfrischend!

Die Insel Öland und ihre Windmühlen, Augenschmaus für jeden Fotografen.

Die königliche Familie präsentiert sich am "Viktoriatag" der Bevölkerung, vielleicht das Glanzlicht der Reise!

Diese Aufnahme entstand am Campingplatz in Urshult. Für uns eine ganz besondere Aufnahme, fand das Foto doch Einzug in den Schwedenkalender 2018.

Damit endet die zugegeben sehr unvollständige Aufzählung der Highlights dieser Nordkapreise. Auch der Reisebericht der "Nordkap-Tour 2017" endet nun unwiderruflich. Ich hoffe, ich konnte mit meinem Bericht einen kleinen Eindruck von dem vermitteln, was Skandinavien ausmacht. Die unvergleichliche Landschaft, die unverwechselbare Natur sind nur ein Teil der Erklärung, weshalb wir uns in diesen Regionen der "Entschleunigung" so wohlfühlen. Ein ganz wesentlicher Punkt für diese "Wohlfühlatmosphäre" sind die liebenswerten Menschen, denen wir begegnen durften. Berichte wie dieser helfen hoffentlich, die Erinnerung daran hochzuhalten.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit beim Lesen dieses Berichts, für Rückfragen stehe ich ggf. gerne zur Verfügung. Nutzen Sie dazu das Kontaktformular oder schreiben Sie eine Email (Adresse im Impressum!).

Wer noch mehr über Schweden wissen möchte, dem empfehle ich u.a. auch die sehr informativen Seiten der Familie Haller.

 

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